Anderson, L. S. Entbehrlich 

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schmerzen zu. Er holte tief Luft. »Ich sage
Ihnen, was das Problem ist, Hauser, Ihr
Partner und Sie bringen mich unter einem
Vorwand unvorbereitet in eine gefährliche
Situation & «
»Was für ein Vorwand?«
»Sie haben mich glauben lassen, ich würde
ein kleines Kind von der Schule abholen.«
»Haben wir das?«
»Ist doch jetzt egal. Jedenfalls war ich nicht
auf einen Überfall gefasst und auch nicht da-
rauf, drei Männer umlegen zu müssen, und
nicht & «
»Gleich drei? Waren Sie denn bewaffnet?«
»Nein«, sagte Ross betont sarkastisch, »ich
habe sie totgeküsst. Lenken Sie nicht ab. Jet-
zt sitze ich in einem fremden Land fest, mit
einem Auto, das sich nicht verstecken lässt,
und & « Ross sah sich um, »& mit einem
Mädchen, so unscheinbar wie ein
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Leuchtturm, und die Polizei ist hinter uns
her.«
»Die Polizei? Gab es Zeugen?«
»Überwachungskameras.«
»Was haben Sie dann zu befürchten?«
Ja, was? Genau gesehen hatte Hauser natür-
lich recht. Die Toten waren die Folge von
Notwehr, und normalerweise rief man nach
einem Überfall die Polizei. Trotzdem hatte
Ross das Gefühl, dass er die Flucht billigte.
Hauser sagte: »Sind Sie noch dran?«
»Ja. Die Polizei, die Medien, aufgeregte Dip-
lomaten  wäre das okay für Sie?«
Hauser schien belustigt. »Sie dramatisieren.
Wir sind in diesem Land geachtete Leute,
und auch in unserem Außenministerium.
Untersuchungen wären diskret und schnell
vorüber. Aber das sind alles Spekulationen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei
gar nicht hinter Ihnen her ist, sonst wären
Sie schon längst verhaftet. In Europa ist die
Polizei viel effizienter als in den USA, und
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die Überwachung der Öffentlichkeit ist viel
dichter. Ich denke, wir finden erst mal für
Sie heraus, ob Sie überhaupt gesucht
werden.«
»Was? Wofür? Heißt das, wir können uns
nicht einfach ins nächste Flugzeug setzen?
Lassen Sie mich hier draußen hängen, oder
was?«
»Nein, nein. Was ich sagen will, ist, ziehen
Sie sich irgendwohin zurück und verhalten
Sie sich ruhig. Lassen Sie sich auf keinem
Flughafen blicken, bis wir mehr wissen.«
»Aber warum? Und wie lange?« Ross drehte
sich mit dem Hörer am Ohr um und sah das
Mädchen aus Richtung Kaffeebar kommen.
»Minimum drei Tage. Eine Woche höch-
stens. Und noch etwas. Stellen Sie sich da-
rauf ein, dass Sie noch einen Zusammenstoß
aushalten müssen.«
Ross fühlte, wie sich sein Magen zusammen-
zog. Das kann nicht sein, dachte er, das ist
unmöglich. Auf einmal fiel ihm das Sprechen
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schwer. Er sagte: »Das war nicht unser Deal,
Hauser. Sie verheizen mich.«
»Was ist, wollen Sie aussteigen?«
Ross antwortete nicht. Das Mädchen hatte
Kaffee, Wasser und das Sandwich auf der
Telefonkabine abgestellt und sah ihn erwar-
tungsvoll an. Er beugte sich über den Hörer
und streckte ihr einen Arm entgegen, um sie
auf Abstand zu halten.
»Sie können auch Verstärkung kriegen«,
sagte Hauser.
»Das haben Sie alles vorher gewusst«, sagte
Ross leise. Und ich auch, dachte er.
»Nein. Oder besser gesagt, wir haben angen-
ommen, dass es nicht zu einem Zusammen-
stoß kommen würde, weil wir Sie haben.«
Ross suchte nach einer Obszönität, die Haus-
er beleidigen würde. Es fiel ihm nichts ein.
Er war wohl der einzige New Yorker, dem
kein von Herzen kommendes Fuck you über
die Lippen ging. Hauser sagte: »Welcher Tag
ist bei Ihnen?«
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»Eh, Montag. Nein, Dienstag.«
«Rufen Sie Freitag wieder an.« Für Hauser
war die Unterhaltung beendet.
»Halt. Warten Sie.« Ross hatte das Gefühl,
überfahren worden zu sein. Ihm gingen Fra-
gen durch den Kopf, für die er in der Eile
keine Worte fand; die Frustration machte
ihn sprachlos. Am liebsten hätte er das Ge-
spräch noch einmal von vorn begonnen.
Statt dessen sagte er: »Neben mir steht & ,
sie will mit ihrem Vater sprechen.«
Das Mädchen riss den Hörer an sich. »Dad?
Oh. Hi, Onkel Charles, wie geht s dir? Ja. Ja.
Ja. Was?!«
Sie ließ den Hörer sinken und blickte fas-
sungslos auf Ross hinab. »Er hat aufgelegt!«,
sagte sie empört. Erschrocken sah er, dass
ihre Augen feucht wurden. Fang jetzt nicht
an zu heulen, dachte er, bitte. Sie fing nicht
an zu heulen, es kam schlimmer. Ross kon-
nte in ihrem Gesicht verfolgen, wie aus der
Kränkung in einer Sekunde Zorn wurde.
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»Der Bastard hat aufgelegt!« Ihre Stimme
war noch heiserer als sonst, sie knurrte fast.
Dann holte sie weit aus, schlug den Hörer
krachend auf das Telefon und schrie:
»Hijueputacomemierda!!«
Ross hatte es kommen sehen. Als sie zum
zweiten Schlag ausholte, packte er zu. Einige
Sekunden lang rangen sie um den Hörer.
Das Mädchen war stark und machte mit
zusammengebissenen Zähnen bedrohliche,
kehlige Geräusche. Ross traute sich nicht,
loszulassen, weil er fürchtete, dass sie auf ihn
einschlagen würde, wie auf das Telefon.
Hinter ihnen rief der Mann an der Tankstel-
lenkasse ärgerlich etwas. Die Männer an der
Kaffeebar und die Frau hinter der Theke
sahen ihnen gespannt zu. Ross sagte
eindringlich: »Hören Sie auf. Wir haben
schon genug Schwierigkeiten. Bitte.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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